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Ausgezeichnete Friedensstifter

Vinzenzpreise 2024 gehen an die Telefonseelsorge, die Lebenshilfe Schmerlenbach sowie das Projekt „EMMA“ der Wärmestube Würzburg

Miltenberg/Würzburg (POW) Beim diesjährigen Vinzenztag, der anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Caritas-Kreisverbandes Miltenberg am Untermain stattfand, hat der Diözesan-Caritasverband drei Projekte mit dem Vinzenzpreis 2024 ausgezeichnet. Alle Preisträger hätten sich um den inneren und gesellschaftlichen Frieden verdient gemacht, sagten die Laudatoren.


Festlich geschmückt war der große Saal im Alten Rathaus in Miltenberg, um die diesjährigen Preisträger des Vinzenzpreises gebührend zu ehren. Neben Gästen aus Politik, Kirche und Caritas füllten vor allem die Preisträger und deren Familien den Festsaal. Rund 250 Menschen verfolgten die Preisverleihung live mit. „Mit dem Vinzenzpreis zeichnen wir heute Menschen und Projekte aus, die auf vielfältige Art und Weise auf Frieden hinwirken“, sagte Domkapitular Monsignore Clemens Bieber, Vorsitzender des Diözesan-Caritasverbandes (DiCV), in seinen Begrüßungsworten. Er ging unter anderem auf das Leitmotto „Zu – Frieden“ ein, das die unterfränkische Caritas durch das Jahr 2024 begleitet. Zum Frieden im Kleinen wie im Großen beizutragen, sei Anliegen der heute ausgezeichneten Projekte. Er wünschte allen Anwesenden einen schönen und friedensstiftenden Vinzenztag.


Christiane Holtmann, Referentin für Sozialpastoral und Engagementförderung im DiCV, war Laudatorin für den dritten Preis. „Gästen der Würzburger Wärmestube geht es häufig nicht gut“, sagte Holtmann. Das sei kein Wunder, sie schliefen oft draußen, hätten kein Dach über dem Kopf, könnten sich kein gutes Essen leisten, und das Geld fehle selbst für die existentiellsten Dinge. Häufig mangele es auch an medizinischer oder psychologischer Versorgung. Hier setze „EMMA“ an. Im Rahmen des Projekts setzen sich seit 2023 ehrenamtliche Mitarbeitende dafür ein, die medizinische Regelversorgung der wohn- und obdachlosen Menschen in Würzburg und Umgebung sicherzustellen. Sie begleiten die Menschen zu Arztterminen, sind niedrigschwellige Ansprechpartner, bieten Fahrdienste an und sind Helfer in der Not, sagte die Laudatorin. „Im Mittelpunkt von „EMMA“ stehen die wohn- und obdachlosen Menschen. Ihnen zur Seite stehen die ehrenamtlichen Begleiterinnen und Begleiter sowie medizinisches Fachpersonal, das immer wieder auch kostenfrei behandelt, diagnostiziert und therapiert.“


Das Akronym „EMMA“ stehe für „Ehrenamtliche Begleitung für Menschen ohne medizinische Anbindung“. Ein solch niedrigschwelliges Angebot helfe nicht nur akut im Krankheitsfall, es sei auch ein Schritt hin zu etwas Teilnahme und Teilhabe am gesellschaftlichen System, sagte Holtmann. Damit sei „EMMA“ auch ein würdiger Preisträger des Vinzenzpreises 2024. Stellvertretend für die Ehrenamtlichen von“EMMA“ nahm Nadia Fiedler, Geschäftsführerin der Christophorus-Gesellschaft Würzburg, die Urkunde und den symbolischen Scheck in Höhe von 1000 Euro aus den Händen von Bischof Dr. Franz Jung entgegen.


Über den zweiten Vinzenzpreis und damit über 1500 Euro durfte sich das Projekt „Showdown“ der Lebenshilfe Schmerlenbach freuen. Die Laudatio auf den Preisträger nahm Vinzenzpreis-Jurymitglied Ritaschwester Anna-Maria Kempf vor. Anlässlich des Welt-Down-Syndrom-Tages am 21. März hatten sich Mitarbeitende der Werkstätten mit Trisomie 21 von einem professionellen Fotografen ablichten lassen. Unter dem Motto „Jetzt werde ich Topmodel“ entstanden so viele wunderschöne Porträtaufnahmen der Models, die von purer Lebensfreude und positiver Ausstrahlung zeugen, sagte Kempf. Das Projekt habe eingeschlagen: Nach dem Fotoshooting folgten mehrere Vernissagen, auf denen die Aufnahmen durch die Porträtierten öffentlich präsentiert wurden. Weitere Vernissagen und Projekte seien auch über das Jahr 2024 hinaus geplant.


Zur Preisübergabe durch Bischof Jung versammelten sich neben Gruppenleiterin und Ideengeberin Kristin Kaiser daher auch alle Models in bunten T-Shirts auf dem Podium und zeigten stolz nochmals die Fotos, die im Rahmen von „Showdown“ entstanden waren.


Seit 1972 gibt es die Telefonseelsorge in Würzburg/Main-Rhön. Im Jahr 1998 wurde zudem die Telefonseelsorge Untermain gegründet. Für viele kaum ersichtlich, tun die rund 160 ehrenamtlich tätigen Frauen und Männer der Ökumenischen Telefonseelsorge Untermain und Würzburg/Main-Rhön seitdem Tag und Nacht an allen Tagen des Jahres ihren Dienst. Sie sind am Telefon und im Chat für Menschen erreichbar, die sich mit vielfältigen Problemen wie Beziehungsproblemen, Ängsten oder Suizidgedanken an sie wenden.


Dr. Stefan Heining, Abteilungsleiter Erwachsenenbildung und Referatsleiter Bildungskonzeption im Bistum Würzburg, nahm stellvertretend für die Vinzenzpreis-Jury die Laudatio auf den ersten Preisträger des diesjährigen Vinzenzpreises vor. Während bei den beiden anderen Preisträgern spezifische und innovative Aspekte der jeweiligen Projekte gewürdigt wurden, verhalte es sich beim ersten Preisträger ein wenig anders, erklärte Heining. „Hier geht es vor allem darum, dass wir als Jury die Nachhaltigkeit, die Beharrlichkeit und die Breitenwirkung von diesem besonderen Engagement hervorheben wollen.“ Im bedingungslosen Annehmen der Situation der Anrufenden würden die Ehrenamtlichen an den Telefonen und im Chat einen zutiefst anerkennenswerten Dienst leisten, sagte der Laudator. Die Urkunde und das Preisgeld in Höhe von 2500 Euro nahmen Vertreter der beiden Telefonseelsorgen gemeinsam entgegen.


Die feierliche Preisverleihung im Alten Rathaus von Miltenberg untermalten Horst und Christian Roller von der Lebenshilfe Schmerlenbach mit Gesang, Gitarre und Klanghölzern unter viel Beifall des Publikums. Bei einem gemeinsamen Mittagessen klang der Vinzenztag 2024 in Miltenberg aus.


Der nächste Vinzenztag findet anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Caritasverbandes für den Landkreis Kitzingen am Sonntag, 28. September 2025, in Kitzingen statt.


th (POW)

(4024/1020; E-Mail voraus)


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