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Hochfest des Schenkens

Würzburg (POW) Als „Hochfest des Schenkens“ hat Bischof Dr. Paul-Werner Scheele Weihnachten bezeichnet. Doch selbst die besten Geschenke, die Menschen sich machen könnten, seien nur ein Abglanz des göttlichen Schenkens, betonte der Bischof beim Weihnachtshochamt am ersten Feiertag, 25. Dezember, im Würzburger Kiliansdom.
 
Bischof Scheele bedauerte, dass viele Menschen die Weihnachtsgaben Gottes nicht sehen würden und manche sogar die Annahme verweigerten. „Ihr Weihnachten ist nicht weit her, ihre Weihnachtsfreude ist bald vorbei.“ Richtig Weihnachten werde es erst, wenn die Menschen „die Gaben wahrnehmen, die Gott selber uns schenken will, und wenn wir sie annehmen.“
Gott gehe es nicht um begrenzte Gaben. Er gebe alles hin, was er ist und hat. Sein Schenken sei Ganzhingabe. Ebenso gebe Jesus „alles, was er empfangen hat, alles, was er ist, dem Vater zurück“. Aus diesem wechselseitigen Sich-Schenken entspringe der Heilige Geist. „Er ist gestaltgewordene Liebe, er ist Ganzhingabe in Person. Er ist das ewige Band der Liebe zwischen Vater und Sohn; er ist das Feuer der göttlichen Liebe“, sagte der Bischof. Den Menschen habe Gott geschaffen, um ihm Anteil an dieser Liebe zu geben. Dies sei Urgrund und zugleich Sinn und Ziel des Weihnachtsgeschehens.
 
Das Lieben des Vaters zeigt sich nach Bischof Scheeles Worten daran, dass er der Welt seinen einzigen Sohn schenke. Gott schicke Jesus nicht zu einem Gastspiel auf die Erde, von dem dieser schleunigst zurückkehren könne, wenn er keinen Beifall bekomme. „Er vereint ihn für immer mit der Menschheit.“ Wie Gott der Welt seinen Sohn schenke, so schenke dieser sich selbst. Das Kind in der Krippe wolle mit den Menschen ein Herz und eine Seele sein. Das Wunder der Menschwerdung Gottes vollziehe sich durch den Heiligen Geist. Durch ihn könnten aus Menschenkindern wahrhaft Gotteskinder werden. Dieses göttliche Weihnachtsgeschenk sei unfassbar.
 
Gegen lähmende Lieblosigkeit
 
Gegen eine die Menschen lähmende Lieblosigkeit sprach sich Bischof Scheele in der nächtliche Christmette im Kiliansdom aus. Viele Menschen fänden nicht zu Gott, weil die Furcht vor ihm sie abschrecke. „Das Kind in der Krippe kann sie eines Besseren belehren. Vor ihm braucht niemand Angst zu haben“, verwies der Bischof auf die Weihnachtsbotschaft. Wie den Hirten werde allen Menschen die Furcht genommen und die Freude geschenkt. Das Kind in der Krippe lasse die Hirten damals und die Menschen heute wissen: „Gott ist der Ganz-andere, Gott ist ganz und gar Liebe, Gott ist der Ganz-ändernde.“
 
Durch die Geburt im Stall von Betlehem handle Gott ganz anders, als man es sich vorstelle. „Sein Weg zu uns ist voller Überraschungen“, unterstrich Bischof Scheele. Der schmutzigste Ort in der Welt sei der erste Wohnraum des einzig Reinen. So wolle Gott den Abstand zwischen ihm und den Menschen überwinden. Durch das Krippenkind sage Gott jedem Menschen, dass er ihn über alles liebe und dessen Leben von Grund auf wandeln wolle. Gott wolle den Menschen in sein Lieben hineinnehmen. Die Gläubigen rief Bischof Scheele dazu auf, die Liebe und Freude des Jesuskindes mit offenem Herzen aufzunehmen. „Der Herr zwingt sie uns nicht auf. Er will sie uns schenken.“
 
Das Pontifikalamt am ersten Weihnachtsfeiertag gestalteten Domchor, Solisten und Domorchester unter Leitung von Domkapellmeister Martin Berger mit der Orgelsolomesse KV 259 von Mozart und einem Choralproprium. Die Domsingknaben sangen in der Christmette. Weihnachtliche Weisen spielte Domorganist Paul Damjakob.
 
(0103/0004)