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Staunenswert

Den Oktober verbinden viele mit der goldenen Farbe. Das milde Licht, das uns diese Tage bescheren können, fasziniert mich immer wieder.

Im Herbst nimmt der Sonnenstand weiter ab, ihr Licht fällt dadurch in einem flacheren Winkel auf die Erde. So verändert sich die Lichtbrechung und die „kalten“ Anteile werden weitgehend herausgefiltert. Für unser Auge bleibt vor allem das langwellige rote und orange Licht, das uns die Landschaft weich und golden zeichnet.

Freilich kommt das Finale noch dazu, das Bäume und Büsche hinlegen: Sie scheinen in Flammen zu stehen und leuchten in beeindruckender Buntheit. Für dieses Farbenfest lese ich eine Erklärung, die mich staunen lässt: Die Farben sind das ganze Jahr über längst im Blatt, wir sehen sie nur nicht! Vor der Winterpause fahren die Bäume die Fotosynthese zurück und bauen das Blattgrün ab. Dadurch werden für uns die Pigmente sichtbar, die vorher vom Blattgrün verdeckt waren.

Wir tun gut daran, das Staunen zu pflegen. Vor vielen, vielen Jahren schon war jemand davon ergriffen und wendete diese tiefe innere Wahrnehmung in einen Lobpreis: „Wie zahlreich sind deine Werke, Herr, sie alle hast du mit Weisheit gemacht ...“ (Ps 104,24).

Karl Pöppel